AlpenCross e-MTB Transalp Tessin

Anreise bis 09.00 Uhr zum Tourstart in Andermatt auf 1427m. Gepäckübergabe am Treffpunkt. Wir verlassen den bekannten Wintersportort in Richtung Gotthard. Die teils stark befahrene Passstraße wird größtenteils auf Alm- und Wanderwegen (kurze Schiebepassagen) umgangen. Das letzte Stück zur Passhöhe auf 2100m bewältigen wir auf dem historischen Pflasterweg und überqueren den Alpenhauptkamm auf der Gotthardhöhe, yeah. Mittagspause. Danach geht es zunächst flach auf der Strada Alta Leventina weiter. Hierbei handelt es sich um einem landschaftlich sehr reizvollen Höhenweg, zudem offizieller Teil des "Kulturwegs Alpen". Bald schon steigt die Strada Alta in Richtung Passo Scrimfuss (2242m) an. Der Ausblick ist gewaltig, u.a. erhebt sich zu unserer Rechten der Nufenenstock, das Quellgebiet des Ticino. Asphaltierte Wirtschaftswege, Schotterpisten und Singletrails mit kleineren Schiebeeinlagen führen ins Herz des Naturparks Piora und zum malerischen Stausee Lago Ritom (1840m). Auf einer Schotterpiste erreichen wir unsere erste Hütte auf knapp 2000m. Diese wurde erst im Sommer 2013 nach vollständiger Restaurierung wieder in Betrieb genommen. Die Grundmauern der alten Hütte blieben erhalten und wurden geschickt in die nun auf die doppelte Größe erweiterte Hütte integriert.

Frühstart in herrlicher Hochgebirgslandschaft. Vor den AlpenCrossern steht eine Etappe mit 70% Offroadanteil und sehr vielen schönen Trails. Erstes Ziel heißt Passo dell´Uomo. Almwege und Schotterpisten führen durch die karge Landschaft hinauf zu dem komplett fahrbaren Pass auf 2218m. Mit Blick auf den Stausee gehts hinab zum tiefer gelegenen Passo Lucomagno (Lukmanier) auf 1914m. Hier beginnt der richtige Abfahrtsspaß mit einem Wiesentrail. Im Verlauf folgen lenkerbreite Flowtrails und später auch einige knifflige Passagen an denen die Fahrtechniker ihre helle Freude haben werden. Nach so viel Spaß bergab und der Mittagspause sind wieder andere Muskelgruppen in der Pflicht. Auffahrt zur Alta Blenio, eine der größten Tessiner Hochalmen. Gegenüber erstrahlt das vergletscherte Rheinwaldhorn (3402m) und bald ist der höchste Punkt auf knapp über 1600 m erreicht. Für die Teilnehmer bedeutet das 1100 hm am Stück bergab, yeah. Ein wilder Wechsel der Untergründe und der Richtung. Spaßige Singletrails wechseln mit uralten Karrenwegen und Panoramapisten mit kleinen Bergsträßchen.

Auf schönen Radwegen rollen wir im verschlafenen Valle di Blenia leicht bergab Richtung Biasca. Nach einem Stück Bundesstraße folgt ein 14 km langer Trails entlang des Ticino. Wir erreichen das quirlige Bellinzona mit seinen 3 Festungsanlangen die zum Unesco Weltkulturerbe zählen. Cappuccinopause oder Mittagspause auf der Piazza, in der Nähe der mächtigen Festungsmauern. Weiter geht’s auf Radwegen bis kurz vor dem Lago Maggiore. Die heutige Auffahrt beginnt auf einem schmalen Pfad durch dichten Kastanienwald, gefolgt von einem verkehrsarmen Bergsträßchen welches im Verlauf zur Schotterpiste wird. Der Wald wird zunehmend löchrig und beschert geniale Ausblicke über den Lago Maggiore und Locarno. Die finale Talabfahrt hält wieder einige Trailüberraschungen bereit. Wir erreichen ein kleines Bergdörfchen und übernachten in einer kleinen familiären Albergo.

Der Aussichtsbalkon des Luganer Sees steht heute auf dem Programm. Gleiches Muster wie am Vortag Erst auf einem Bergnebensträßen, dann Schotter und auch mal geil steil schiebend (yeah!) erreichen wir die Schotterpiste zum Rifugio Monte Bar (1620m). Schon auf dem breiten Weg zur Hütte kann man nicht vom Panorama lassen und ertappt sich beim Zickzack cruisen. Mittagspause mit Panorama satt und Tessiner Spezialitäten. Quasi als süßen Nachtisch gibts einen besonderen Panoramatrail, wenn nicht sogar der Schönste im Tessin. Anfangs flach zum Gucken, dann leicht bergauf/bergab und mit vielen kurzen Schiebepassagen traversieren wir entlang der Bergflanke, stets mit genialen Tiefblicken. Der Vergleich mit dem Bindelweg in den Dolomiten drängt sich auf. Wir erreichen den Passo St.Lucio (1440m). Sattel runter, Federweg auf Chopperniveau bringen und schon düsen wir bergab. Nach einer langen und abwechslungsreichen Abfahrt erreichen wir die Uferpromenade des Luganer See. Hotelübernachtung

Entspanntes Einrollen entlang der schönen Uferstraße. Die lange und sehr abwechslungsreiche Auffahrt zur Bergstation des Mte. Generoso beginnt mit einem alten Karrenweg. Weiter geht´s durch kleine Weiler und vorbei an Bergbauernhöfen. Der letzte Teil besteht aus einem zu 80% fahrbaren Singletrail mit genialen Ausblicken. Der Monte Generoso auf 1701m ist der bedeutendste Aussichtsberg im Kanton Tessin. Bei klarer Sicht liegen die Seen von Lugano, Como, Varese und Maggiore zu unseren Füssen. 360° ist hier keine leere Versprechung. Die Poebene bis zum Appenin zur einen Seite und auf der anderen Seite die Alpenkette mit den schweizer 4000er. Als Abschluss nochmals 350 hm auf einem Flowtrail bergab. Übernachtung in einem typischen Berggasthof mit deftiger, lokaler Küche.

Zum Abschluss noch mal eine ganz besondere Strecke. Wir starten auf 1300m, was nie verkehrt ist, und finden uns sofort auf einem wunderbaren Panoramatrail wieder. Dieser schlägt wilde Harken im Gelände und ändert im Verlauf auch ständig den Untergrund. So geht es im raschen Wechsel über Schotterpisten, Almwiesen, Karrenwege, kurze Asphaltabschnitte und das Ganze auch noch abwechselnd bergauf und bergab. Genauer gesagt, wir folgen einem Bergkamm zwischen dem Luganer und dem Comer See. Kurz bevor das ständige Auf - Ab - Rechts - Links beginnt zu nerven, erreichen wir den Monte Bisbino. Es folgt der finale, anfangs sehr anspruchsvolle Trail. Später wird es die pure Lust. Voll konzentriert fetzen wir an einem weiteren überflüssigen Grenzstein Richtung Comer See vorbei. Und nicht viel später halten wir an der Uferpromenade das verdiente Finisher-Gelati in den noch zittrigen Händen. Geil war´s und am liebsten noch mal von ganz vorne.

08.00 Uhr Rücktransfer zum Ausgangspunkt. Dauer ca. 3 Std.